Nintendo Switch war gestern, jetzt kommt das Steam Deck! Mit dem Steam Deck bringt Valve ihren potenten Mini-PC im Handheld-Format bereits im Februar auf den Markt. Heute erfährst Du alles, was Du vor dem Kauf wissen solltest!
Release-Strategie
Um einem Release-Debakel zu entgehen, setzt Valve zu Release auf ein Vorbesteller-Modell, bei dem Interessenten zu einer Gebühr von 4€ die neue Handheld-Konsole vorbestellen können. Dies läuft direkt über den Steam Store bei einer Begrenzung von einer Bestellung pro Account. Um unautorisierten Resellern zusätzlich einen Strich durch die Rechnung zu machen, muss zur Verifizierung der Vorbestellung bereits vorher ein Einkauf im Steam Store getätigt worden sein. Bereits seit Juli konnten so die ersten Konsolen reserviert werden, die auch im Februar zur Bestellung freigegeben werden sollen. Meldet ihr euch erst jetzt zur Reservierung an, müsst ihr euch laut Steam Store noch bis Mitte 2022 gedulden.
Varianten und Preise
Das Steam Deck wird es in drei verschiedenen Ausführungen geben. Größter Unterschied liegt hier in den verbauten Speichertypen. Während die 64 GB Variante auf eMMC Speicher setzt sind in dem 256 GB und 512 GB Modell schnelle NVMe-SSDs verbaut. Zusätzlich wurde ausschließlich im größten Modell, dem 512 GB Modell, ein entspiegeltes und geätztes Displayglas verbaut. Unterschied bei der Performance zwischen den Modellen sollte also größtenteils bei den Ladezeiten zu erwarten sein. Wem der interne Speicher allerdings nicht reichen sollte, kann sich auf die kostengünstige Erweiterung des Speichers per SD-Karte freuen. Diese werden automatisch in das ext4-Dateisystem formatiert und sind somit sogar bootfähig. Preislich liegt die 64 GB-Variante bei 419 Euro, die 256 GB-Version kostet 549 Euro und für die 512 GB müsst ihr sogar 679 Euro bezahlen.
Weitere kleine Perks der Varianten findet ihr auf der verlinkten Steam-Seite der Konsole.
Aufbau der Bedienelemente
Valve setzt schon seit Jahren für den Controller-Support auf das klassische Xbox Layout. Das spiegelte sich schon beim Steam Controller sehr stark wieder und findet nun auch im Steam Deck Einzug. Zwei Thumbsticks, D-Pad, die klassischen ABXY Tasten sowie die vier Schultertasten sorgen hier für das gewohnte Gamepad-Erlebnis.
Etwas ungewohnt könnte hier allerdings der Einsatz der zwei verbauten Trackpads sein. Wer den Steam Controller schon einmal ausgiebig getestet hat, findet sich hiermit sicherlich sofort zurecht. Beim Steam Controller waren die Trackpads allerdings auch aufgrund des mangelnden haptischen Feedbacks mein größter Kritikpunkt. Hier hat Valve allerdings dazu gelernt und dem Steam Deck zwei vollwertige Thumbsticks spendiert, was den Einsatz der Trackspads (im Gegensatz zum Steam Controller) glücklicherweise nur optional macht. Neben den klassischen Tasten hat Valve aber auch noch weniger konventionelle Tasten verbaut. 4 weitere Tasten befinden sich nämlich auf der Rückseite des Steam Decks, die in vielerlei Spielen mit einer ausgiebigen Tastenbelegung durchaus einen enormen Mehrwert bieten können.
Benchmarks
Ein chinesischer Entwickler veröffentlichte bereits vor Release erste Benchmarks einiger AAA-Titel. Dabei schnitt das Steam Deck garnicht mal so schlecht ab, wie man meinen könnte. Shadow of The Tomb Raider auf Hohen Grafikeinstellungen kam dabei auf 30 FPS im Durchschnitt, auf benutzerdefinierten Einstellungen sogar auf 60 FPS. Auch bei Doom Eternal kam man bei niedrigen Grafikeinstellungen auf durchschnittliche 60 FPS. Dota 2 in hohen Grafikeinstellungen bot 47 FPS, bei niedrigen Einstellungen sogar 80 FPS. Zu guter Letzt wurde noch der Grafikkarten-Killer des Jahres, Cyberpunk 2077, getestet. Auf hohen Einstellungen bewegte man sich hier im Bereich von 20-30FPS. Außerdem durften wir auf Twitter schon offizielles Material von Witcher 3 auf dem Steam Deck genießen. Für einen Handheld-PC meiner Meinung nach insgesamt also absolut annehmbare Ergebnisse, wahrscheinlich aber auch zu großen Teilen dem recht niedrigauflösenden Display zu verdanken.
Weiteres Wissenswertes
Ähnlich wie auch bei der Nintendo Switch möchte Valve auch eine Dockingstation für das Steam Deck rausbringen. Damit soll man dann die Konsole direkt mit dem Fernseher verbinden und gemütlich auf der Couch zocken können. Ein weiterer interessanter Anwendungsfall ist der Einsatz des Steam Decks als Controller für den PC. Über Remote Play soll der Handheld nämlich einfach mit dem PC koppelbar und somit auch als Controller nutzbar sein. Andersrum kann weitere Peripherie, wie Maus, Tastatur, Kopfhörer oder Controller, an das Steam Deck via Bluetooth oder USB-C angeschlossen werden.
Fazit zum Steam Deck
Meiner Meinung nach ist das Steam Deck ein interessanter Schritt, um Steam auch im Handheld- und Konsolen-Markt relevant zu machen. Die Performance kann sich durchaus sehen lassen, auch wenn diese nur auf einem 720p-Display zustande kommt. Größter Kritikpunkt wäre hier das Gewicht. 669 Gramm sind meiner Meinung nach zu viel, um wirklich sinnvoll als klassischer Handheld benutzt werden zu können. Bleibt aber abzuwarten, ob sich diese Befürchtung bewahrheitet.
Quelle: https://www.steamdeck.com/de/