Eine der wenigen positiven Auswirkungen der Corona-Pandemie ist, dass Home Office einen nie dagewesen Stellenwert in unserer Gesellschaft hat. Das ist auch an Sony nicht vorbeigegangen. Der NB-10 Nackenlautsprecher soll sich an all diejenigen richten, die sich eben auch während Telefonaten nicht an ihren eigenen Schreibtisch fesseln und von der eigenen Umgebung etwas mitbekommen möchten. Oder einfach wie es mir zu oft geht: Viele Kopfhörer schmerzen einfach nach längerer Tragezeit. Ob das Gesamtkonzept letzendlich stimmig ist, klärt der heutige Test.
Lieferumfang
Sony liefert den Nackenlautsprecher mit einem USB-C-Ladekabel und einer handvoll Beschreibungen. That’s all. In der heutigen Zeit ist es hervorzuheben, dass komplett auf Plastik verzichtet wurde. Props an Sony, das schaffen leider heutzutage immer noch nicht alle Hersteller. Vor dem Kauf werdet ihr übrigens vor die Wahl gestellt, ob ihr den NB-10 in weiß oder anthrazit haben möchtet. Die offizielle unverbindliche Kaufempfehlung liegt bei 149,00 Euro (*).
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Tragekomfort, Bedienung und Akkukapazität
Der Nackenlautsprecher fühlt sich nicht nur gut an, er sitzt durch sein geringes Gewicht von nicht einmal 113 Gramm ordentlich, ohne dabei schwer zu werden. Im Gegenteil: nach kurzer Zeit merkt man nicht mal mehr, dass etwas auf der Schulter aufliegt. Die Bedienelemente prägen sich schnell ein und sind ebenso fix zu erreichen. Auf der linken Auflageseite befinden sich die Tasten für „lauter“, „leiser“ und „Pause“ und auf der rechten Seite die „On/ Off “ beziehungsweise „Pairing Taste“, der USB-C Anschluss zum Laden und eine Mute-Taste. Letztere fand im Test Gefallen und ist nicht bei allen Mikrofonen selbstverständlich. Apropos Laden: für eine volle Ladung sind vier Stunden vorgesehen, die dann 20 Stunden Nutzungszeit entsprechen. 10 Minuten bringen mindestens Zeit für 60 Minuten Nutzungsdauer – je nach Lautstärkepegel kann dies aber variieren.
Nutzergruppe - Für wen und für wen nicht?
Generell sollte sich wie so oft vor der Anschaffung die Frage gestellt werden: „Brauch ich das und gehöre ich überhaupt zur Nutzergruppe?“. Denn der NB-10 richtet sich in erster Linie an alle, die während eines Telefonats oder einer Konferenz nicht nur stur am Schreibtisch sitzen und dabei trotzdem alles von ihrer Umgebung mitbekommen möchten. Denkbar wären hier kleine Kinder oder etwa der Paketdienst, der an der Haustür klopft. Wie eingangs schon erwähnt richtet er sich aber auch an Nutzer, die Kopfhörer über längere Tragedauer nur unter Schmerzeinfluss benutzen können können und daher eine Alternative benötigen. Nebenbei lässt sich der NB-10 auch mit Hörgeräten verwenden.
Der NB-10 richtet sich aber nicht an diejenigen, die ein Klangerlebnis erwarten oder einfach gerne Musik hören möchten. Musik hören ist über die nach oben gerichteten Lautsprecher zwar möglich, aber dafür sind diese leider nun wahrlich nicht gemacht. Es liegt kaum Volumen vor und auch am Bass mangelts. Vorstellbar sind hier eben Dinge auf die Schnelle, wie in etwa das Berieseln durch Radio und Nachrichten im Hintergrund. Zudem ist mir aufgefallen, dass der Stereo-Effekt verschwindet, sobald der Kopf gedreht wird. Auf dem jeweiligen zugewandten Ohr wird mehr wahrgenommen. Die Sprachqualität ist dagegen in beide Richtungen einwandfrei. Die Gegenseite versteht alles klar und deutlich.
Seitens Sony wird damit geworben, dass der Nutzer selbst jedes Wort laut und deutlich mitbekommt, das Umfeld dagegen aber nur kaum etwas wahrnehmen soll. Wo hier ersterer Punkt auf jeden Fall stimmt, müssen bei letzterem leider Abstriche gemacht werden. Es ist natürlich nicht mit der Lautstärke eines handelsüblichen Lautsprecher im Raum zu vergleichen, aber das Umfeld wird unter Umständen gestört. Alles in allem, kann dieses Versprechen also nicht vollständig eingehalten werden.
Fazit - Konnte Sonys NB-10 überzeugen?
Nochmals: Man darf nie verkennen, dass es sich hier um ein reines Office-Produkt handelt, das aber unter dem Strich auch nicht mehr sein möchte. Seine Stärken besitzt der Sony NB-10 eben in dem, was er ist. Ein Nackenlautsprecher, mit dem problemlos die Räume während eines Telefonats gewechselt werden können und hierbei auch trotzdem alles andere um sich herum mitbekommen werden kann. Zusätzlich werden die Ohren entlastet. Wer sich also bei dieser Aufzählung irgendwo wiederfindet, für den könnte das am Ende die gesuchte Alternative sein, wenn man bereit ist knapp 100 Euro (*) auszugeben. Am Ende bleibt allerdings der Gedanke, ob es hinsichtlich des Sounds nicht noch Verbesserungsbedarf gibt. Nur weil das Gerät seinen Anwendungszweck im Büro wiederfindet, muss die Soundqualität doch nicht unbedingt darunter leiden.
