Smartphone Gimbal – DJI Osmo 4 vs Osmo 5

DJI veröffentlicht mit dem Osmo mobile 5 nun mehr die fünfte Auflage des faltbaren, mobilen Smartphone Gimbals. Anlass genug die neueste Version, die als Hauptaugenmerk einen ausziehbaren Selfie-Stick spendiert bekommen hat, mit dem Vorgänger Osmo 4 zu vergleichen. Ob es letztendlich nur Verbesserung beim 50 Euro teureren Nachfolger gibt, erfahrt Ihr in diesem Artikel und dem nachfolgenden Video-Beitrag.

Vergleich und Technische Merkmale

DJI ist bekannt für hochwertige Drohnen und Stabilsatoren sowohl im Consumer als auch im Profibereich. Seit geraumer Zeit mischt der Hersteller mit der Osmo Modellreihe im Markt für Smartphone-Stabilisatoren mit. Am 08.09.2021 wurde die fünfte Generation der Reihe vorgestellt, die sich nicht nur (aber vor allem) an den ambitionierten Hobby-Filmer richtet. Im Fokus steht das neue schlankere Design und auch der 21,5 cm lange ausziehbare Selfie-Stick, der es ermöglicht mehr von seiner Umgebung zu zeigen, sich allerdings auch behäbig aus dem Rumpf ziehen lässt.

Farblich gesehen hat sich zum Vorgänger nicht wirklich viel geändert, der Grau-grauen Linie ist man treu geblieben. Einzige Neuerung ist, dass der Endkunde neben einem dunkleren grau (Athens Grey) nun auch zu einem grauweiß (Sunset White) greifen kann. Zwei Farben, die sich nicht unbedingt auf den ersten Blick unterscheiden lassen. Beide Stabilisatoren lassen sich über Gelenke kompakt einklappen, so dass man beinahe Hosentaschen-Format erreicht – genauso schnell sind sie aber auch wieder einsatzbereit. Werfen wir einen Blick auf die Bedienelemente, stellen wir einige Unterschiede fest. Auf beiden Geräten befinden sich zunächst eine Mode-Taste zum Anschalten und Switchen zwischen Foto- und Videomodus, eine Aufnahme-Taste, eine seitlich platzierte Wippe zum Zoomen als auch der große Knopf, der mehrere Funktion bekleidet, je nach dem wie oft man ihn hintereinander drückt. Im Detail heißt das: Die Mode-Taste wandert vom Osmo 4 auf Osmo 5 unprakterischerweise auf die Seite und wird noch durch eine zusätzliche Taste erweitert, die Funktionen der Mode-Taste vom Osmo 4 übernimmt und separiert. Die Haptik des Joysticks hat sich ebenfalls geändert. Zuvor ließ sich der Joystick verschieben. Das hat DJI beim Osmo 5 in ein Kippen abgewandelt. Es ist reine Geschmackssache was einem besser gefällt. An dieser Stelle fand ich das Verschieben jedoch angenehmer.

Die Gimbals werden über einen USB-C auf USB-A Kabel angeschlossen und aufgeladen. Beim aktuellen Modell hat der Hersteller leider den USB-A-Anschluss eingespart. Hierüber konnte der Osmo 4 auch als Powerbank genutzt werden. Ein wenig unnütz wäre er hier sowieso gewesen, da auch die Akkukapazität von 2450 mAh auf 1000 mAh mehr als halbiert wurde. Zeitlich gesehen heißt das, wenn zuvor der Endnutzer 15 h mit dem Osmo 4 unterwegs sein konnte, kann er das mit dem akutellen Modell gerade einmal nur noch 6,4 h. Etwas positives muss das ganze auch haben:  Der Osmo 5 ist 100 Gramm leichter als sein Vorgänger, was bei längeren Aufnahmen auch im Arm bemerkbar ist.

Eine Funktion, die beim Osmo 4 eingeführt wurde, greift der Neuling nahtlos auf: Die Halterung vom Handy über eine Magnet-Klemme. Der Klebe-Magnet allerdings, der auf das Handy mittels Schablone geklebt werden konnte, entfällt hierbei. Es gibt also nur eine Möglichkeit der Befestigung, bei der DJI es immer noch nicht geschafft hat, die Klemme für alle Handys kompatibel zu machen. Bei meinem iPhone 12 hält die Konstruktion zwar, aber optimal ist es nicht. Im Übrigen liegt beiden Gimbals das über 1⁄4 Zoll Gewinde anschraubbare Dreibein-Mini-Stativ bei, das gut für Gruppen-Panoramen und Zeitrafferaufnahmen geeignet ist.

Praxis – Gimbal

Mehr über die Bedienung, die Steuerung über die App, ein Vergleich zwischen den beiden Gimbals und einem iPhone 12 als auch einige cinematische Aufnahmen bekommt ihr im nachfolgenden Video.

Fazit zum Smartphone Gimbal

Am Ende sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass nicht alles besser geworden ist. Zwar ist die Ausziehfunktion, sprich der Selfie-Stick, ein tolles neues Feature für komplettere Aufnahmen und auch das verbesserte Tracking ist nett. Dagegen stehen dafür aber Einbußen in der Neigung, in der Akkukapazität und der Wegfall eines USB-A Anschlusses zum Laden des Smartphones während des Betriebes. Wie so oft kommt es ganz auf den Endnutzer an, der hier Prioritäten setzen muss und nicht davon ausgehen kann, dass neu immer besser ist. Dennoch erhält der Käufer, egal auf welchen mobilen Stabilisator die Wahl fällt, ein vollgepacktes Werkzeug mit vielen appseitigen Features zum Erstellen von cinematischen Clips, aber auch Hilfen für Anfänger. Das hat beim Osmo 4 mit 99 Euro (*) respektive beim Osmo 5 159 Euro (*) UVP zum Schluss dann aber auch seinen Preis. 

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